Umbau und Superung des Trix-Modells 112 499-9 |
Umbau-Anleitungen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geschrieben von: Florian Schmidt | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Samstag, den 05. März 2005 um 15:00 Uhr | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Umbau und Superung des Trix-Modells 112 499-9
Um eingefleischte Trix-Sammler gleich am Anfang zu besänftigen: ich gebe zu, daß ich eine Freveltat begangen habe! Ich habe ein altes "Schätzchen" soweit umgebaut, daß ein Rückbau in den Originalzustand praktisch nicht mehr möglich ist. Eingefleischten Trix-Sammlern ist also anzuraten, im Menü eine andere Rubrik anzuklicken, um sich den Anblick dessen, was hier mit einer Lok ihres "Lieblingsherstellers" geschehen ist, zu ersparen. Aber auch wenn das hier vorgestellte Modell auf Mittelleiter-Wechselstrom umgebaut wurde, dürften auch Express-Freunde und Gleichströmer von den Vorschlägen in Sachen optischer Aufwertung und Neumotorisierung profitieren. Bekannt dürfte mittlerweile der Umbauvorschlag von Hans-Günter Heiserholt sein. Er zeigt auf seiner Homepage, wie man die Lok aus dem Rheingold-Set 31326 für Mittelleiter-Wechselstrom umrüstet. In der ersten Jahreshälfte 2004 lief mir diese alte 112er von Trix bei ebay zu einem guten Preis über den Weg. Es handelte sich um ein Trix-International Modell, so daß ich davon ausging mir den Radsatztausch sparen und den Umbau für Mittelleiter-Wechselstrom einfacher durchführen zu können. Dieses Modell ist einer der Vorläufer der Lok aus dem Set 31326. Nicht nur die Gehäuseform, auch das Fahrwerk verrät zweifelsfrei die Zugehörigkeit zur gleichen Familie.
Als erstes wird die Blechabdeckung abgeschraubt, anschließend der Lichtleiter ausgebaut. Speziell beim Ausbau des letzteren ist vorsichtig zu arbeiten, um ihn nicht zu beschädigen. So empfiehlt es sich, den Lichtleiter mit einem Schraubenzieher aus dem dritten Spitzenlicht herauszudrücken und den gesamten Lichtleiter erst dann herauszuziehen, wenn er in diesem Bereicht wirklich nur noch locker sitzt. Anschließend werden die Griffstangen demontiert, welche die Scheiben ebenfalls halten. Anschließend können die alten blinden Fensterscheiben herausgenommen werden. Die neuen Fensterscheiben - die man nun auch tatsächlich als solche bezeichnen kann - sind ebenfalls vorsichtig einzusetzen, anschließend werden Lichtleiter und Griffstangen wieder eingesetzt, welche zusätzlich die Fenstereinsätze halten.
Die Blechabdeckung für die Beleuchtung habe ich mir nicht mitbestellt und musste deswegen die alten Abdeckungen umarbeiten. Dazu musste nicht nur Material abgenommen werden, ich musste das Teil auch weitgehend neu zurechtbiegen und den Haltesteg in der richtigen Länge neu anlöten. Wegen dieses Aufwands empfehle ich, die neuen Teile gleich mitzubestellen. Pantographen kann man ebenfalls von Trix bestellen, oder gleich auf die von Sommerfeld zurückgreifen. Die BR 112 besitzt Stromabnehmer des Typs DBS 54.
Bei dieser Lok trat leider ein Phänomen auf, welches mir in meiner gesamten Modellbahner-Laufbahn noch nicht begegnet war. Die Lok war mit einer gräulich-bräunlichen Schmutzschicht überzogen. Auch die Anwendung des bekannten Reinigungsöls SR24 brachte keinen Erfolg, so daß ich zur Radikallösung griff und der Schmutzschicht mit Spülmittel zu Leibe rückte. Leider war durch die diversen und z.T. erfolglosen Reinigungsversuche auch die Beschriftung beschädigt worden. Waren die aufgedruckten Anschriften unversehrt geblieben, waren die DB-Logos und Nummernschilder beschädigt und abgegangen. Allerdings bestanden sie auch nur aus bedrucktem Papier. Kein Wunder daß sie also abgingen - ein Phänomen, das bei vielen Modellen zu beobachten ist, die auf die gleiche Weise von Trix beschriftet wurden. Somit musste also ein Teil der Beschriftung erneuert werden. Hier kann man selbst entscheiden, was man gerne möchte oder ob man die Lok umnummerieren möchte. Firmen wie Kuswa oder Ostmodell bieten den Service an, Lokschilder nach persönlichen Wünschen und Bedarf zu fertigen. Zudem gibt es bei Modellbau-Kreye Naßschiebebilder für viele Baureihen in unterschiedlichen Epochen. Wichtig ist dabei die Größe der erhabenen Grundflächen für die Beschilderung: DB-Kekse: 7 mm x 5 mm Nummernschilder: 10 mm x 2 mm Fabrikschilder: 4 mm x 3 mm Ich habe mich für eine Beschriftung entschieden, bei der die DB-Logos zwar noch als Metallschilder aufgeschraubt, die Loknummern jedoch nur noch aufgemalt bzw. durch Klebefolie dargestellt sind - so wie diese Baureihe zu Beginn der Epoche IV unterwegs war. Allerdings muß auch gesagt werden, daß die ursprüngliche Beschriftung aus Papierschildern keineswegs der Weisheit letzter Schluß ist, so daß ich eine Neubeschriftung in jedem Fall empfehle.
Nicht unbedingt notwendig dürfte der Tausch der Achsen sein. Falls ein Trix Express-Modell die Ausgangsbasis für den Umbau ist, kommt man natürlich nicht darum herum. Es passen die Märklin-Räder mit 14 mm Durchmesser: Scheibenräder:
brüniert: Nicht vergessen werden darf, neben den neuen Rädern auch Einlegscheiben aufzuziehen. Ansonsten würde die Lok beim Anfahren sehr viel Seitenspiel bekommen und entgleisen. Grund dafür ist der wegen der Express-Ausführung schmäler ausgelegte Rahmen. Die Trix-Achsen haben einen Durchmesser von 2,5 mm, wie die von Märklin. Die kleinsten verfügbaren Einlegscheiben haben einen Innendurchmesser von 2,7 mm. Ich habe pro Seite je zwei Einlegscheiben eingesetzt. Das reicht.
Kaum wieder zu erkennen, aber es ist letztendlich das selbe Modell! Die Ätz-Beschriftung von Kuswa ist zwar der alten aus Papier genau nachempfunden (die alte Betriebsnummer habe ich beibehalten, was natürlich geändert werden kann!), jedoch wirkt sie wesentlich besser. Aber Bilder sagen mehr als tausend Worte:
Eine ideale Wagengarnitur sind z.B. die beiden neuen TEE-Sets 45902 und 45903 von Roco, die 2004 herauskamen!
Auch wenn die benötigten Teile bereits genannt wurden, möchte ich sie hier noch einmal als Übersicht zusammenfassen:
Die Lokomotiven der BR 112 und 110.3 gehören zweifellos zu den schönsten und optisch wohl gelungensten, in Deutschland gebauten Elektrolokomotiven. Diesem hohen Anspruch des Vorbildes wird nun auch das Modell in jederlei Hinsicht gerecht. Vor allem bei diesem Umbau stellte sich manchmal die Frage, entweder alles hinzuwerfen oder weiterzumachen. Daß sich die Entscheidung für letztere Möglichkeit gelohnt hat, steht außer Frage, wenn man mit dieser Lok wieder auf große Fahrt geht.
Hinweis in eigener Sache: Sämtliche hier gezeigte Schritte stellen die von mir gewählte Vorgehensweise dar. Für Schäden, die durch Nachbauten entstehen, kann und werde ich keine Haftung übernehmen!
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